Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben / Höchste Umweltstandards und sehr wirtschaftlich
Die Fertigstellung der Energiezentrale im Schlossbad steht kurz bevor. Am Freitag wurden die erforderlichen Blockheizkraftwerke (BHKW) im Beisein von Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann sowie Mitarbeitern der beteiligten Hersteller Firma Burkhardt, des Landratsamts, der Stadtwerke Neumarkt und Stadtwerke-Geschäftsführer Dominique Kinzkofer in die Katakomben der unterirdischen Heizzentrale mit Hilfe eines Autokrans eingehoben.
Mit der neuen Anlage schreiben die Stadtwerke Neumarkt die mehr als 30-jährige Erfolgsgeschichte der KWK- Heizanlage im Neumarkter Bad fort. Bereits 1989 entschieden sich die Verantwortlichen dafür, als einer der ersten Energieversorger auf die wirtschaftliche und umweltfreundliche Technik zu setzen.
„Mit dieser Weichenstellung hat man großen Weitblick bewiesen. Während der gesamten Laufzeit zeigte sich das BHKW als äußerst kostensparend und emissionsarm. Von der neuen Anlage, die speziell an die Bedürfnisse des neuen Bads angepasst ist, versprechen wir uns noch deutlich bessere Ergebnisse“, berichtet Kinzkofer.
Ein wärmegeführtes BHKW erzeugt höchst effizient Strom sowie Wärme und besteht aus mehreren Komponenten. Das Herzstück bildet ein gasbetriebener MAN Motor, der einen Generator antreibt. Wärmetauscher sorgen dafür, dass sämtliche anfallende Wärme zurückgewonnen und einem Heizkreislauf zugeführt wird. Daraus resultiert der sehr hohe Wirkungsgrad von über 86 Prozent, was sich sehr günstig auf den Einsatz des Primärenergieträgers Erdgas auswirkt. Darüber hinaus reduziert ein SCR-Katalysator den Ausstoß an Schadstoffen auf ein Minimum.
Die Anlage stammt vom oberpfälzischen Spezialisten für Energie- und Gebäudetechnik Burkhard GmbH aus Mühlhausen. Die KWK-Anlage (Kraft Wärme Kopplung) verfügt über zwei Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 440 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 500 Kilowatt.
„Damit ist die elektrische Ausgangsleistung zwar geringer als beim Vorgänger. Das hat aber einen entscheidenden Vorteil: Die Anlage kann so rund um die Uhr laufen und den kompletten Strombedarf des Schlossbads decken. Zuviel erzeugter Strom wir ins regionale Netz eingespeist und steht so dem örtlichen Verbrauch zur Verfügung. Die zugleich erzeugte Wärme wird permanent im Bad benötigt. Wir können die Grundlast deutlich länger mit dem effektiven BHKW bereitstellen, was sich zusätzlich auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Überschüssige Wärme Energie wird einem Vakuum-Pufferspeicher zugeführt, wo sie bei Verbrauchsspitzen priorisiert entnommen wird“, erklärt Uwe Gailler, Teamleiter Anlagenprojektplanung/-umsetzung und -steuerung.
Die Kombination aus modernem BHKW, Vakuum-Pufferspeicher sowie zwei weiteren leistungsstarken Gasbrennwertkesseln ist Gegenstand eines aktuellen Forschungsprojekts der Stadtwerke Neumarkt mit dem Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung der Universität Stuttgart (IGTE). Dieses wird vom Bundesland Baden-Württemberg gefördert.
Das komplette Energieerzeugung wurde im laufenden Betrieb ausgetauscht, um die Wärmeversorgung des Freibads, die Baubeheizung vom Schlossbad, sowie die benachbarte Schule des Landkreises aufrecht erhalten zu können. Vom Stadtwerke-Team wurden sämtliche Vorarbeiten geleistet. Die Installation des Motors übernehmen die Spezialisten der Firma Burkhardt. Im Zuge dessen wurde auch ein neuer, doppelter Lärmschutz integriert.
„Der Einsatz moderner Technik ist ein wichtiger Beitrag für die Umsetzung der Energiewende und damit eine wertvolle Investition in die Zukunft. Von niedrigen Lärm- und Abgasemissionen profitieren nicht nur die direkten Anlieger, sondern die ganze Region. Damit sorgen die Stadtwerke mit dem neuen Schlossbad für zusätzliche Lebensqualität in Neumarkt und kommen ihrer Verantwortung für die Menschen nach“, so Dominique Kinzkofer.