Die allgemeine Entwicklung auf dem Energiemarkt macht sich auch für die Kunden der Stadtwerke Neumarkt bemerkbar. Sowohl beim Strom als auch beim Erdgas steigen die Arbeitspreise zum 1. Januar 2023 an.
Seit Mitte 2021 verläuft die Entwicklung der Energiepreise höchst dynamisch. Der Großhandelsmarktpreis für Erdgas hat sich mehr als vervierfacht. Ein ähnlicher Verlauf ist beim Strom erkennbar. Die Handelspreise erreichten Ende August 2022 ihre Höhepunkte, als die Preise rund zehnmal so hoch als noch vor der Energiekrise lagen. Ausgelöst wurde dies zunächst durch die Belebung der globalen Wirtschaft nach der Pandemie, maßgeblich jedoch durch den Krieg in der Ukraine und der daraus resultierenden Drosselung von Gaslieferungen aus Russland.
„Aufgrund unserer kundenfreundlichen und langfristigen Beschaffungsstrategie konnten wir bislang größere Kostensprünge für unsere Kunden vermeiden. Um die Versorgung weiter zu sichern, mussten wir zu den derzeit hohen Konditionen auf dem Markt beschaffen, was sich auf insbesondere auf die Preise für Erdgas auswirkt.
Bei Erdgas wirken sich die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent sowie der Entfall der ursprünglich geplanten Gasbeschaffungsumlage zwar dämpfend auf die Kosten aus. Sie können eine Erhöhung jedoch nicht verhindern“, erklärt Dominique Kinzkofer, Geschäftsführer der Stadtwerke Neumarkt.
Der Arbeitspreis für Erdgas steigt zum 01.01.2023 um 11,66 ct/kWh (brutto). Im Tarif Jura Erdgas 1 mit einem Verbrauch von 20.000 kWh erhöht sich der Arbeitspreis von 10,52 ct/kWh auf 22,18 ct/kWh (brutto). Bei einem Verbrauch von 40.000 kWh im Tarif Jura Erdgas 2 steigt der Arbeitspreis von 10,03 ct/kWh auf 21,69 ct/kWh (brutto) an. Die Grundpreise bleiben jeweils stabil.
„Uns ist bewusst, dass dies eine enorme Belastung für alle Erdgaskunden darstellt. Schließlich sind es die höchsten Preise für Erdgas, die wir je hatten. Eine gute Nachricht ist jedoch, dass von Seiten der Politik aus diesem Grund Entlastungen angekündigt wurden“, so Kinzkofer weiter. Nach aktuellem Stand ist für das nächste Jahr eine Erdgaspreisbremse in Höhe von 12 ct/kWh vorgesehen. Diese soll für ein 80 Prozent des individuellen Verbrauchs gelten.
Weniger stark steigen die Strompreise in Neumarkt. Zum 1. Januar erhöht sich der Arbeitspreis um 4,05 ct/kWh (brutto) von 30,92 ct/kWh auf 34,96 ct/kWh. Aufgrund von Rundungsdifferenzen kann es zu einer Abweichung von 0,01 ct/kWh in den einzelnen Tarifen bzw. Tarifstufen kommen. Der Grundpreis bleibt auch hier stabil.
Entwicklung beim Erdgas wirkt sich auf Strompreis aus
Die Ursachen für die hohen Strompreise sind etwas anders gelagert als beim Erdgas, haben aber genau dort ihren Ursprung. Schließlich sind die Erdgas- und Strompreise über den Energiemarkt eng miteinander verknüpft.
„Auch hier hat die Regierung Unterstützung mittels einer Strompreisbremse angekündigt, die bei 40 Cent pro Kilowattstunde liegen soll. Wenn ab dem kommenden Jahr der Arbeitspreis bei rund 35 Cent liegt, befinden sich die Stadtwerke Neumarkt immer noch deutlich unter dem Wert der geplanten Strompreisbremse. Sobald wir Näheres über die geplanten staatlichen Maßnahmen wissen, informieren wir unsere Kunden umgehend. Dies gilt auch für die Erstattung des Dezemberabschlags beim Erdgas und der Fernwärme, auf die sich Bund und Länder zuletzt geeinigt haben“, so Kinzkofer weiter.